Aussicht von der Kupferbergterrasse
Wo kann man auf Mainz herunterschauen? Diese Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten, da es keinen »richtigen« Aussichtsturm in Mainz gibt. Und leider gibt es auch keinen hohen Kirchturm, den man besteigen könnte. Doch von der Kupferbergterrasse kann man auf die Altstadt schauen.
Die Kupferbergterrasse in Mainz ist nicht nur ein malerischer Ort, sondern auch ein geschichtsträchtiges Wahrzeichen, das sowohl Einheimische als auch Besucher gleichermaßen fasziniert. Mit einer reichen Historie, einer beeindruckenden Architektur und einer vielfältigen Nutzung ist die Kupferbergterrasse ein Ort, der Geschichte und Moderne harmonisch miteinander verbindet.
Die Geschichte der Kupferbergterrasse reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück. Die Terrasse ist benannt nach der traditionsreichen Kupferberg Sektkellerei, die hier ihren Ursprung hatte. 1850 gründete Christian Adalbert Kupferberg seine »Fabrication moussierender Weine« auf dem Mainzer Kästrich. Die Kellerei gewann schnell an Bedeutung und wurde zu einem bedeutenden Produzenten von Sekt und Wein.
FunFacts aus der Geschichte der Sektkellerei Kupferberg
→ Was selbst einige Mainzer nicht wissen: Unter der Kupferbergterrasse befinden sich die am tiefsten geschichteten Sektkeller der Welt. Unter der Erde befinden sich sieben Etagen und 60 Kellerräume.
→ Eine animierte Leuchtreklame, eine Erfindung der 2000er Jahre? Weit gefehlt. Bereits 1912 wird von Kupferberg eine große Leuchtwerbung in Berlin in Betrieb genommen. Es wird Sekt in ein Glas gegossen und aus diesem steigen Bläschen auf.
Die Kupferbergterrasse
Bis heute steht auf der Kupferbergterrasse das Hauptgebäude der Sektkellerei Kupferberg. Darin ist ein Museum untergebracht. Hier starten die Führungen durch die Kellergewölbe. Das Restaurant Kupferberg ist für hochwertige, regionale Qualität bekannt. Ob im Bismarck-Saal oder im Biergarten, der Veranstaltungsort ist als romantische Hochzeitlocation heiß begehrt.
Die Kupferbergterrasse ist zudem kulturelles Zentrum für Events und Aktivitäten, wie Kunstausstellungen oder Konzerte.
Unter den schattenspendenden Bäumen auf der Terrassenebene treffen sich im Sommer verliebte Pärchen auf ein Glas Sekt oder Wein und schauen – wie die Reiterfigur des Heiligen Martins – den Sonnenuntergang an.
Der Kästrich
Neben den historischen Gebäuden findet man auf dem Kästrich eine moderne Wohnanlage, die eine Verbindung zur römischen Vergangenheit der Stadt herstellt. Denn damals befand sich hier ein Lager (castrum=Kästrich=Lager) mit Blick über den Rhein. Die Architekten haben den Charakter römischer Bauwerke gut eingefangen und umgesetzt. Beim Bau wurde ein römisches Stadttor gefunden. Man integrierte es ebenso wie die Arkaden in die Anlage.
Insgesamt repräsentiert die Kupferbergterrasse in Mainz eine gelungene Symbiose aus Vergangenheit und Gegenwart. Die Geschichte der Terrasse, ihre charmante Architektur und ihre vielfältige Nutzung machen sie bis heute zu einem lebendigen Ort der Begegnung.
Seit 2019 wird in den Gemäuern der Sektkellerei das regionale Kultgetränk »Eulchen-Bier« gebraut. Die Gründer der Bierbrauerei Philipp Vogel und Leonidas Lazaridis übernahmen 2023 auch das Restaurant mit neuem Konzept. Sie wollen laut eigener Aussage eine Brücke zwischen Bier, Wein und Sekt schlagen.¹
Anreise
Die Kupferbergterrasse und den Kästrich erreicht man am besten zu Fuß. Vom Hauptbahnhof läuft man nur 10 min bis dorthin. Trittst du aus der Bahnhofshalle durch das Hauptportal raus, dann wende dich nach links. Es geht leicht bergauf, geradeaus über den Alicenplatz, für 350 m der Alicenstraße folgend und dann lauf nach links auf die Kupferbergterrasse.
Bist du bereits in der Stadt unterwegs, dann lauf zum Fastnachtsbrunnen auf dem Schillerplatz. Dort folgst du der Emmerich-Josef-Straße und dann siehst du schon die imposanten Sandsteintreppen, die dich auf die Kupferbergterrasse führen. Dafür brauchst du nur rund 5 min.
Möchtest du doch mit dem Auto anreisen, dann musst du wissen, dass rund um die Kupferbergterrasse Einbahnstraßen sind. Am besten folgst du der Parkhausbeschilderung Kupferbergterrasse.
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¹ Mainzund.de │ Merkurist
Liebe Liane,
ich habe mal eine sehr schöne Führung in der Sektkellerei mitgemacht und das schicke Hotel in der Nähe angeschaut. Weiß leider nicht mehr, wie es hieß.
Viele Grüße
Renate
Es ist schön mehr über die Kupferbergterrasse zu erfahren, wenn man der Arbeit wegen immer wieder dort vorbeikommt 🙂