Lichtspektakel im Botanischen Garten Frankfurt

Herzlich Willkommen zum Lichtspektakel

Der Palmengarten in Frankfurt ist eine Institution seit 1868. Damals flanierten die Damen der Gesellschaft in Begleitung ihrer Gatten durch den grünen Park. Seitdem hat sich vieles verändert, aber noch immer gehen die Städter gerne durch ihren Palmengarten.

Dieser Mann aus Draht und LED leuchtet den Weg durch diesen Bericht

Doch darüber hinaus ist der Palmengarten mit seinen saisonalen Angeboten ein attraktiver Anziehungspunkt mitten in der Stadt. Jedes Jahr gibt es von Mitte Dezember bis Mitte/Ende Januar die Winterlichter, die den Palmengarten in der Dunkelheit in ein Farbenmeer tauchen.

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Das tanzende Herz über dem See

Bereits letztes Jahr durfte ich die Winterlichter besuchen und darüber berichten. Da hatte ich die Zeit, vorher noch bei Helligkeit die Gewächshäuser zu besichtigen. Diesmal war ich nur in der Dunkelheit da. Einige Lichtinstallationen sind geblieben, haben jedoch dadurch nichts von ihrem Reiz verloren.

Farbenmeer

Im Gegenteil. Mit dem neuen Jahr schaut man aus einer anderen Perspektive auf die funkelnden Gebilde und entdeckt Neues.

Bereits am Eingang erwartet einen ein Lichtermeer

Wendet man sich vom Haupteingang aus nach rechts kommt man an einen flachen Teich über dem sich Figuren – Feen, Herzen, Löwenzahnblüten uvm. – zur Musik drehen. Die Bilder enden in einer „Explosion“ weißer Lichtpunkte.

Weiter geht es vorbei an einer Reihe Leporellomännchen, die die Farben des Regenbogens widerspiegeln. Dann kommt man zu einer Herde Pferde, die Mädchenherzen höher schlagen lassen.

Leporellomännchen in Regenbogenfarben
Ein pinkes Pferd – der Traum aller Mädchen!?
Die ganze Pferdefamilie im Überblick

Im Hintergrund erstrahlt der Fernsehturm, als würde er mit Absicht zur Lichtinszenierung dazu gehören.

Der Funkturm funkelt mit

Der Nieselregen, der sich auf der Linse niederließ, zauberte faszinierende Farbfacetten in die Komposition.

Als nächstes führte mich mein Weg zu drei netzartigen Wänden. Diese waren unterschiedlich groß und hintereinander angebracht, sodaß eine Tiefenwirkung entstand.

Die kleine Palmenbahn fährt jetzt im Winter nicht, sodass man gefahrlos die Gleise passieren konnte. Die Kakteenhäuser im hinteren Bereich blieben in der Dunkelheit.

Kennt ihr die Künstler, die mit Straßenkreide farbenfrohe Kunstwerke auf den tristen Asphalt zaubern? So ähnlich verhielt es sich mit der breiten Palette an Farbtupfern und Mustern, die den Weg zur Villa Leonhardi kolorierte. Selbst in den Büschen tanzten zarte, grüne und rote Lichtpunkte und erinnerten an einen Schwarm mehrfarbiger Glühwürmchen.

Gemalt oder nur Licht?
Mit Langzeitbelichtung verschwinden die Lichtpunkte der „Glühwürmchen“

Obwohl es zur Zeit nicht besonders kalt draußen war, gönnte ich mir mit meinem Begleiter einen wärmenden Cappuccino im Café, das gut frequentiert war.

Villa Leonhardi

So ein Assistent ist Gold wert. Nicht nur, dass ich Hilfe beim Tragen der Ausrüstung hatte, sondern auch die Wahrnehmung und Sichtweisen auf die Objektive waren unterschiedlich und so kam der ein oder andere Tipp, von wo man eine klare Sicht ohne andere Besucher auf die Objekte haben könne.

Café – Villa Leonhardi

Die Runde war noch nicht fertig. Also nahm ich bzw. nahmen wir mein Stativ und meine Kameraausrüstung und schauten uns weiter um. Immer wieder im Blick: der Fernsehturm und der beleuchtete Messeturm.

Von einer kleinen Anhöhe konnte ich den Blick auf den Wasserfall werfen. Doch noch schöner war dieser von unten zu sehen. Dabei kam ich an einem rotierenden Lichtrad vorbei, dass gar nicht so leicht einzufangen war.

Doch innerhalb des letzten Jahres habe ich mich verstärkt mit Nachtaufnahmen, Belichtungszeiten und Blenden befaßt, sodass ich dieses Jahr Fotos einfangen konnte, die meinem Anspruch entgegen kamen.

Am See angekommen fühlte ich mich wie im Reich der Märchen und Feen. Zauberhaft. Irgendwie magisch, die Ausstrahlung. Und so licht- und farbenintensiv. Dazu zauberte der künstliche Nebel eine verwunschene Stimmung.

Rundgang am See

Die Mauersegler zogen an der Steinwand entlang. Die entsprechenden Geräusche schallten aus versteckten Lautsprechern.

Wie im letzten Jahr entdeckte ich die farbigen Mülltonnen, gefüllt mit Glühbirnen. Die Farben wechselten in sanften Übergängen. Hier habe ich an einem Foto in der Nachbearbeitung mal versucht, die Konturen zu schärfen, die Farben heraus zu arbeiten und das Ergebnis sieht einer Solarisation ähnlich.

Dennoch finde ich die Originale noch schöner und die will ich euch natürlich auch nicht vorenthalten.

Noch ein See. Noch ein interessantes Lichtspiel. Die weiße Figur nach Anlauf und „hüpfte“ langsam ins Wasser. Durch die Langzeitbelichtung sieht man nun den gesamten Ablauf auf einem Bild.

Die Uhr tickte. Plötzlich war es halb neun und um 21 Uhr schließt der Palmengarten seine Pforten. Ich wollte noch die Schneeglöckchen, die Tulpen und die Leuchtstäbe sehen und ablichten. Doch Hektik ist keine gute Idee bei Nachtaufnahmen. Da muss man Geduld haben.

Am Haupteingang

Über der Glasfassade des Cafés Winterlichter thront der leuchtende Mensch, der durch den Bericht geführt hat.

Den Haupteingang wieder in Sichtweite führten die letzten Schritte für heute nach rechts zu den leuchtenden Tulpen und dann hieß es Abschied nehmen von den wundervollen Winterlichtern 2017/2018 und ich freue mich fast schon wieder auf den Dezember, wenn es erneut heißt:

Der Palmengarten Frankfurt lädt zu den Winterlichtern 2018/2019 ein und möchte seine Besucher mit Video-, Licht und Farbinstallationen begrüßen.

Weichgezeichnete Tulpen

Von mir erhaltet ihr eine unbedingte Empfehlung euch die Winterlichter selbst im Frankfurter Palmengarten zu betrachten. Vieles kann man mit der Kamera gar nicht so einfangen, wie es in der Realität rüber kommt. Besonders die wechselnden Farben, die musikalische Untermalung und die Videoinstallationen.

Weiterführende Informationen

Das Event der Winterlichter endet am 21. Januar 2018. Wer sie noch sehen möchte, muss sich beeilen. Doch die nächste Veranstaltung ist schon in Vorbereitung. Die ersten Kamelien öffnen ihre Blüten.

Der Eintritt kostet für Erwachsene € 7,-, Kinder und Jugendliche bis 13 J. zahlen € 2,-. Der Palmengarten öffnet seine Pforten täglich um 9 Uhr und schließt normalerweise um 16 Uhr (Feb-Okt 18 Uhr). Die Winterlichter sind von 17 – 21 Uhr zu bestaunen.

Auf der Homepage findet man alle Informationen zu Events, Sondernutzungen wie z.B. Hochzeiten, Gastronomie, Eintrittspreisen usw. Die Anfahrt kann mit dem Pkw oder den öffentlichen Verkehrsmitteln erfolgen.

Ich danke dem Palmengarten Frankfurt für die unaufgeforderte Unterstützung und  die Genehmigung zum Einstellen der Fotos. Mein Artikel wurde dadurch nicht beeinflusst und spiegelt – wie bei allen meinen Beiträgen – meine persönliche, durch nichts zu trübende Meinung wieder. Evtl. geäußerte Kritik soll weder verletzen noch negativ, sondern als Ansporn verstanden werden.

Hier geht es zum Bericht über die Winterlichter 2017

© DieReiseEule 1/2018

Liane und Herr R.

Willkommen. Ich bin Liane und die Gründerin und Wortjongleurin des Reiseblogs DieReiseEule.
Herr R. ist nicht nur mit mir verheiratet, sondern auch mein Co-Fotograf für ungewöhnliche Blickwinkel.

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11 Kommentare zu „Lichtspektakel im Botanischen Garten Frankfurt“

  1. Wow! Bis zum 23 noch? Das sieht so gut aus, da nehme ich doch kommende wenigstens mal meine Kamera mit nach Frankfurt. Vielleicht schaffe ich es ja. Da kann ich dann schon mal fürs Grugaleuchten im Februar in Essen üben, wo ich dieses Jahr unbedingt endlich hin will.

    1. Mach das, Tanja.
      Vieles ist in der Realität noch beeindruckender. Besonders das tanzende Herz, dass dann in eine Fee übergeht, zu Pusteblumen wird und dann auf einmal bunte Muster darstellt.

      Vom Grugaleuchten habe ich auch schon mal einen Bericht gelesen. Muss auch toll sein. Sollte ich vielleicht auch auf meine Liste setzen.

      1. Leider soll’s die Woche so viel regnen und ich ärgere mich, dass ich das im Palmengarten nicht eher mitgekriegt habe. Pendlerleid:

          1. Tja, jetzt hat mir heute Friederike einen dicken Strich durch die Foto-Planung gemacht Ich schreib’s mir mal für Dezember in den Kalender.

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